Axel Koppetsch: Replik zur Stellungnahme von Rudolf Kahlfeld (Bewertungskriterien für Sachakten)
Das zunächst nachvollziehbare Veto des Kollegen Kahlfeld gegen eine mit konservatorischem Aufwand begründete Kassation von Sachakten verliert nicht unerheblich von seiner Überzeugungskraft, wenn man bedenkt, daß der im Bundesarchiv seit Jahr und Tag gebräuchliche Bewertungscode (demnächst im Tagungsband "Archive vor der Globalisierung?" nachlesbar) den Buchstaben "K" für "konservatorisch nicht lösbar" enthält, der eine Kassation wie folgt rechtfertigen kann: "Die Akten sind in einem solch schlechten Erhaltungszustand, daß der Restaurierungs- und Konservierungsaufwand in keinem Verhältnis zu deren Archivwert steht." Wie oft allerdings dieser Code bei der praktischen Bewertung Verwendung findet, entzieht sich meiner Kenntnis. Vielleicht könnte sich dazu mal jemand aus dem Bundesarchiv äußern?